Asbestbelastete Dächer sind eine häufig unterschätzte Gefahr für die Gesundheit. Trotz des Verbots in Österreich (Asbestverordnung 1990) wurden Restbestände genutzt, sodass bis 1995 Asbestzementprodukte eingesetzt wurden.
Beschädigung durch Hagel, alterungsbedingte Risse, Bruch bei Sanierung – so werden aus dem normalerweise fest gebundenen Asbest die hochgefährlichen Fasern freigesetzt.
Bereits durch eine alte, gebrochene Wellplatte wird die maximale Asbestfaserkonzentration von 15.000 Fasern/m3 überschritten. Mit dem Entsorgen der Platte ist die Gefahr nicht gebannt. Die Fasern gelangen in die Luft und setzen sich am Dachboden ab. So werden z.B. spielende Kinder unwissentlich einem großen Risiko ausgesetzt.
Bei einer regelkonform durchgeführten Dachsanierung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses unter Ausnutzung der erlaubten Faserkonzentration können schnell bis zu 2,7 Mio Asbestfasern freigesetzt werden.
Bei einer Hagelgröße von 4 cm im Durchmesser können pro Bruchstelle bis zu 150.000 krebserregende Asbestfasern frei werden. Eine heimtückische Gefahr: Krankheitsbilder wie Lungenfibrose oder im schlimmsten Fall Krebs haben eine Inkubationszeit von 10 bis 40 Jahren.
Für Innenräume ist eine maximale Faserkonzentration der Raumluft von < 500 F/m3 (Messwert) nach Abschluss der Arbeiten einzuhalten. Durch mögliche Verschleppung in den Wohnraum ist ein Dachboden in jedem Fall als Innenraum zu bewerten.
Nach Sanierungsarbeiten ist das Binden der nicht mehr sichtbaren Restfasern unerlässlich.
Raumluftmessung und Probenentnahme
Die Gefahren können durch entsprechende Messungen der Asbestfaserkonzentration in der Luft erkannt werden. Entnommene Proben werden von einem akkreditierten Prüflabor mittels Rasterelektronenmikroskop (REM) untersucht. Im Anschluss wird ein Gutachten erstellt.
Geht von Ihrem Dachboden ein Gesundheitsrisiko durch Asbestfasern aus,
so kann dieses durch Dekontamination und entsprechende Reinigung behoben werden.
Bei unsachgemäßem Öffnen und Entfernen von asbesthaltigen Dächern und Fassaden können hohe Fasermengen in die Raumluft gelangen.